Impulsbrief 37 zum Herzensgebet

/ Juli 10, 2023/ Impulse

Impulsbrief 37 zum Herzensgebet

Liebe Freunde und Freundinnen,

ich danke für die vielen Rückmeldungen auf meinen Pfingst-Segen-Impulsbrief mit dem Beschreiben meiner Mahnwachensegnungen und meinem Zukunftstraum. Manche Briefe und Rückmeldungen haben mich sehr berührt und erfüllen mich mit Trost und Dankbarkeit.

Heute möchte ich etwas zum Herzensgebet schreiben. Nach der Sommerpause im September werde ich wieder mit einer Jahresgruppe zum Herzensgebet beginnen. Die Einladung dazu findet Ihr im Anhang.

Das Herzensgebet ist eine Art von Meditation oder Gebet, in dem es nicht um ein Gespräch mit Gott geht. Sondern es geht um das Still werden und um das Hören. Was höre ich, wenn ich still werde und meine Gedanken mehr zur Ruhe kommen?

Ich habe das Herzensgebet (oder das kontemplative Gebet) von Franz Jalics gelernt, möchte Euch heute aber zwei Zitate aus einem anderen Buch schreiben. Das Buch heißt einfach nur „Das Herzensgebet“ und ist geschrieben von Llewellyn Vaughan-Lee. Vaughan-Lee (ein Engländer mit einem gälischen Namen) bezeichnet Gott in seinem Buch mehrmals als den „Geliebten“. Das ist für uns recht ungewohnt, ich habe es aber im Zitat gelassen.

Vaughan Lee schreibt in seinem Buch:

„Anfangs muss man beim Ausüben des Herzensgebets zulassen, vom Kopf ins Herz hinabzusteigen. Die Gefühlsqualität des Herzens ist es nämlch, die uns zurück zu Gott bringt. Dieses Gefühl kann Liebe sein, Sehnsucht, Traurigkeit – wie auch immer sich unser Herz ausdrücken will. Vielleicht taucht auch kein bestimmtes Gefühl auf, sondern nur eine einfache Qualität der Stille und der Ruhe. Oder auch nur der Wunsch, mit Gott allein zu sein.

Das Herz ist ein heiliger Raum, wo wir hingehen können, um mit unserem Geliebten zu sein. Deshalb braucht es eine Haltung der Empfänglichkeit, eine weibliche Eigenschaft, die schließlich zum Zustand der Hingabe an Gott führt. In diesem heiligen Raum können wir unsere Worte der Sehnsucht, der Not oder unsere Worte der Liebe äußern…

Gehen wir in unser Herz, müssen wir auch lernen zu lauschen. Beten ist ein Zustand des inneren Horchens, in dem wir bitten: „Öffne unser Herz, damit wir Deine Stimme vernehmen, die beständig aus dem Inneren kommt“

Wenn wir aufmerksam sind, wenn wir lernen zu warten, können wir vielleicht eine ruhige, leise Stimme wahrnehmen.“

Die Bedeutung des Herzens und des Herzensgebet nicht nur für den Einzelnen, sondern für die Welt in unserer heutigen

Zeit wird durch das zweite Zitat deutlich.

Cynthia Bourgeault beschreibt in ihrem Vorwort, wie ihre fast vergessene innere Überzeugung wieder lebendig wurde, dass Beten absolut wirklich und absolut notwendig ist. Und sie meint, das sei es nicht nur für die persönliche Heilung oder Entwicklung, sondern für das Leben an sich auf unserem Planeten. Sie untermauert diese Überzeugung mit einem Zitat von Llewellyn Vaughan-Lee aus einem früheren Buch von ihm.

„Wenn wir still an uns selbst arbeiten, wird die Energie unserer Hingabe zu einem Lichtpunkt in der Welt. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt wird eine Landkarte entfaltet, die aus den Lichtpunkten der Liebenden Gottes gestaltet ist.

Sie dient dazu, die innere Energiestruktur des Planeten zu verändern. In früheren Jahrhunderten wurde diese Energiestruktur durch heilige Orte, Steinkreise, Tempel und Kathedralen gehalten. Auf der nächsten Stufe unserer kollektiven Evolution sind es die Herzen der Individuen, welche die kosmische Note des Planeten halten. Diese Note lässt sich als Lied der Freude, die in den Herzen der Suchenden geboren wird, wahrnehmen. Sie ist eine Qualität der Freude, die der Welt zugeführt wird.“

Das deckt sich mit meinen Erfahrungen und ich habe sicher schon seit 10 Jahren einen Abend mit dem Thema „Freude“ in der Jahresgruppe zum ursprünglichen Konzept von Franz Jalics hinzugefügt.

Ich würde mich freuen, den einen oder die andere von Euch in meiner neuen Jahresgruppe zum Herzensgebet begrüßen zu dürfen.

Ich wünsche Euch einen schönen Sommer und trotz allem Schweren viel Freude im Herzen

Hannelore